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Die eigene Wahrheit finden

 

Ganz ehrlich – ich befasse mich sehr gerne mit philosophischen Schriften und geisteswissenschaftlicher Literatur aller Art.

Dahinter steckt wohl mein unbewusster Drang, irgendwie hinter das Offensichtliche blicken zu können, mehr über die Geheimnisse des Lebens zu erfahren.

 

Spiritualität ist für mich hier ein Weg, das Mysterium des Nicht-Sichtbaren zu ergründen.

Ob das nun die buddhistischen Weisheitslehren sind, die Anthroposophie mit ihrem ganz eigenen Menschenbild, die Erkenntnisse der alten Gelehrten wie Laotse, Aristoteles, Platon, Sokrates, Hippokrates, Paracelsus u.v.m.

 

Überall kann ich Theorien, Gedankenansätze, unterschiedlichste Ansichten finden, die mit mir in Einklang stehen, wo ich mir sage: „Ja, das sehe ich auch so, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Oder: So habe ich das noch nie gesehen…interessant!“

 

Und dennoch: der Gedanke, sich mit Haut und Haaren einer ganz bestimmten Richtung zu verschreiben und eine Lehre als einzige Wahrheit anzuerkennen, widerstrebt mir aufs Äußerste.

Vermutlich ist es mein stark ausgeprägter Freiheitsdrang, der sich insbesondere auch auf mein Gedanken- Geistes- und Gefühlsleben erstreckt. Ich möchte nicht in einem weltanschaulichen Käfig gefangen sein, mir vorschreiben lassen, wie ich über Gott und die Welt zu denken oder diese zu sehen habe.

 

Da kommt mir gleich das schlesische Volkslied von Hoffmann von Fallersleben „Die Gedanken sind frei“ in den Sinn.

Ich frage mich: Wieso schließen sich Menschen solchen fixen Gruppierungen an? Wieso lassen sich die Menschen in ihrem eigentlich freien Geiste so einengen? Ist es das Gefühl der Zugehörigkeit oder der Glaube „nun endlich die Welt, wie sie funktioniert, begriffen zu haben“?

 

Letztendlich muss ich doch aber alles, alles hinterfragen, noch jede so ausgeklügelte, jedes noch so freigeistig anmutende Gefüge in Frage stellen. Was macht es mit mir? Wo fühle ich Resonanz? Was ist für mich dabei vielleicht nicht stimmig? Was ist MEINE EIGENE Wahrheit?

Wir müssen selbst für uns herausfinden, was WAHR für uns ist. Was nützt es, „Weisheiten“ anderer nachzuplappern, die wir noch nicht einmal mit unserem aktuellen Bewusstseinsstand überprüfen können?

 

Dann hilft nur der Glaube an die Sache. Was aber ist WAHRHEIT? Wahrheit kann meiner Meinung nach immer nur individuell gedeutet werden. Es ist für mich etwas, das mit jedermanns ureigensten Erfahrungen und Selbst-Erkenntnissen zusammenhängt.

 

Ist die Lehre Buddhas wahr oder falsch? Ist die Lehre Rudolf Steiners wahr oder falsch? Ich denke, nichts dergleichen. Die Wahrheit liegt in jedem Einzelnen von uns selbst.

 

Wer meine Website studiert, kann daraus entnehmen, dass ich dem Heilmagnetismus (Mesmerismus) sehr zugetan bin. Dennoch muss ich auch hier sagen, dass ich nicht alles 1:1 übernehmen möchte, was hier jemals gelehrt wurde.

 

Ich erachte die geistige Freiheit als die größte Freiheit des Menschen. Wieso unterwerfen wir uns immer wieder freiwillig neuen „geistigen“ Fesseln in Gestalt von Lehren, sog. Geistigen Führern, (esoterischen, religiösen) Strömungen? …?...???

 

Mein Appell: EHRT EURE GEISTIGE FREIHEIT UND FINDET EURE EIGENE WAHRHEIT!!

 

Liedtext - "Die Gedanken sind frei"

 

Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei,
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei.

 

Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

 

Ich liebe den Wein,
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
die Gedanken sind frei.

 

Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke;
denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
die Gedanken sind frei.

 

Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
die Gedanken sind frei.