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Warum Angst unsere Nieren schwächt und was wir dagegen tun können

Angst

Ängste sind allgegenwärtig in unserer Gesellschaft:  Angst vor Krankheit, vor Arbeitsplatzverlust, Zukunftsangst, Angst vor fremden Kulturen (s. Flüchtlingskrise)…

Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden.

 

Wenn ich hier von Angst spreche, dann geht es hier um tiefgreifende, existenzielle Ängste.

Sind wir massiven Angstzuständen längerfristig ausgesetzt, kann dies zu langfristigen, unausgewogenen Zuständen der Nierenenergie und anderen Organen führen, kann es zu allen möglichen Erkrankungen in Bereichen unseres Körpers kommen, die aus der chinesischen Medizin (TCM) dem Funktionskreis Niere-Blase zugeordnet werden.

 

Zum Beispiel:

  • Chronische Nieren- und Blasenerkrankungen: Entzündungen, Einnässen bei Kindern

  • Der Rücken, die Knochen generell können betroffen sein: Wirbelsäulenbeschwerden, Knochenmarksprobleme

  • Ohrenbeschwerden: chronische Empfindlichkeit, Tinnitus, Hörsturz

  • Zahnbereich: die Zahnsubstanz leidet, Zahnwurzelprobleme

  • Fruchtbarkeit: z.B. Potenzstörungen beim Mann, Unfruchtbarkeit

  • Kopfhaar: Haarausfall, brüchige, spröde Haare, frühzeitiges Ergrauen

  • Allgemein: vorzeitiges Altern

Schockerlebnisse sind noch einmal eine Steigerung der Angst. Schwere Schicksalsschläge können die Nieren extrem in Mitleidenschaft ziehen.

 

Ich habe einmal von einem Waldarbeiter in Kanada gelesen, dessen Sohn in seiner Gegenwart bei Baumfällarbeiten ums Leben kam. In dem Augenblick, als der Baum seinen Sohn vor seinen Augen erschlug, ergraute er vollends.

 

Man sagt, wir werden mit einem bestimmten Maß an Nierenessenz geboren. Ist diese dann irgendwann aufgebraucht, sterben wir.

 

Angst hat auch ganz viel mit Kälte zu tun. Ängstliche Menschen frieren leicht, haben wenig Energie, sind sich unsicher im Umgang mit anderen, ziehen sich eher zurück.

Was kalt ist, zieht sich natürlicherweise zusammen. Das sehen wir, wenn wir frösteln. Dann nehmen wir automatisch eine zusammengekauerte Haltung ein oder ziehen im Bett die Beine an den Körper.

Wenn sich die Energie zusammenzieht, kommt es zur Erstarrung auf körperlicher und seelisch-geistiger Ebene.

 

Angst macht eng, schränkt ein. Vom lateinischen Sprachgebrauch kennen wir den Begriff „angustus“, was so viel wie „eng“ bedeutet. Jeder hat schon mal von „Angina pectoris“ gehört, der Brust- bzw. Herzenge.

Ein Angina-pectoris-Anfall ist lebensbedrohlich. Es handelt sich dabei um das Hauptsymptom einer Arterienverkalkung der Herzkranzgefäße.

Und auch hier im Wortbegriff “ –verkalkung“ springt uns auch wieder das Starre, Versteinerte sofort ins Auge. 

Ein Mensch, der starr vor Angst wird, ist handlungsunfähig, wie versteinert eben. Im extremen Fall gleichsam wie „schock-gefroren“.

Wodurch wird unsere Nierenenergie geschwächt?

  • Durch andauernde, tiefsitzende Ängste
  • Phasenweise in unserem Leben

    • bei Frauen, die in kurzen Abständen Kinder gebären

    • bei lange andauerndem Schlafmangel

    •  durch Überarbeitung, Überbeanspruchung auch körperlich, z.B. bei Leistungssport

Eine schwache Nierenenergie kann Ängste auslösen

Wir gingen bislang von dem Fall aus, dass Ängste unsere Nieren schwächen. Es gibt jedoch auch die Wirkung in die andere Richtung:

Eine Nierenschwäche kann genauso gut zu Ängsten führen! Es existiert also eine Wechselwirkung in beide Richtungen.

Wie können wir unsere Ängste besiegen?

Durch Willensenergie

Man könnte sagen, in der Niere ist zugleich auch die Lösung verborgen, denn der Niere wird neben der Angst auch der Wille zugeschrieben.

Willensschwache Menschen fühlen sich dem Leben oft nicht gewachsen, wagen es nicht, sich für sich und ihre Ziele/ Träume einzusetzen. Das Leben zieht gleichsam ungenutzt an ihnen vorbei. Natürlich führt das zu Frustrationen und noch mehr Energieverlust. Der Wille ist dann nicht stark genug, die Ängste zu überwinden.

 

Im umgekehrten Fall kennen willensstarke Menschen in der Regel wenig Ängste, gehen zielorientiert durchs Leben, verwirklichen ihre Träume und lassen sich von ihren Ängsten nicht einschüchtern.

 

Willensstärke ist oft auch an großen Ehrgeiz gekoppelt. „Ehrgeiz“ ist nicht immer nur positiv besetzt.

Nimmt das ehrgeizige Verhalten überhand, werden die Ziele übermäßig hoch gesteckt, verbergen sich dahinter meist keine wirklichen Herzenswünsche, sondern Automatismen, die auf Wunschvorstellungen anderer (Eltern, Partner, Gesellschaft etc.) beruhen.

Letztendlich erschöpft sich die Nierenenergie auch da, was sich in Herz-Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck) bis hin zum Herzinfarkt, in Tinnitus, Hörsturz oder z.B. Burn-out äußern kann.

 

Durch Lachen

Dies ist sicherlich eine der einfachsten Methoden, zumindest, um momentane Angstzustände zu überwinden. Angst ist das Hervorstechende in unserem Leben.

Angst und Lachen schließen einander aus. Lachen befreit und vertreibt die Angst.

Oder haben Sie schon einmal aus ganzem Herzen über etwas gelacht und gleichzeitig Angst empfunden?

 

Durch Liebe

Der direkte Gegenpol von Angst ist nicht Freude, sondern Liebe. Liebe macht weit, öffnet das Herz.

(<=> “Angina pectoris = Herzenge“) Liebe kennt keine Angst. Wenn wir lieben, vertrauen wir, vertrauen wir dem Fluss des Lebens.

Dies ermöglicht Hingabe, Vertrauen in die Zukunft. Angst dagegen ist ein Gefühl, das auf die Zukunft gerichtet ist, auf etwas, das nur in unserer Vorstellung existiert.

 

Durch Achtsamkeit und Gelassenheit

Sind wir achtsam, leben wir ganz in der Gegenwart, im Augenblick. Da Ängste grundsätzlich auf Zukünftiges ausgerichtet sind, auf etwas, das sich noch ereignen könnte, hilft achtsames Verhalten, Angstfreiheit zu erlangen.

Wir lassen ab, Dinge und unser Leben kontrollieren zu wollen, denn auch Kontrollzwang reglementiert, engt ein.

 

Überzeugt davon, dass alles seinen richtigen Weg nimmt, entwickeln wir vertrauensvolle Gelassenheit. Unsere innere Führung (Intuition) zeigt uns den Weg, wenn wir uns nach innen richten und die äußeren, lärmenden Quellen und Gedanken abstellen.

 

Meditation, Spaziergänge in der Natur, reine Beobachtung führt uns weg von störendem, permanentem Gedankenandrang und hin zu innerer Ruhe, Gelassenheit und Angstfreiheit.

 

Zum Abschluss ein schönes Zitat aus dem Tao Te King:

 

Fülle deine Trinkschale bis zum Rand,

und sie wird überlaufen.

 

Schärfe dauernd dein Messer,

und es wird stumpf werden.

 

Jage Geld und Sicherheit nach,

und dein Herz wird sich niemals öffnen.

 

Sorge dich um den Beifall der Leute,

und du wirst ihr Gefangener sein.

 

Verrichte dein Werk, tritt dann zurück.

Das ist der Weg der Gelassenheit.

-Laotse